von Mara am 01.09.17
Heute fuhren wir früh los, um auf den Colorado River zu gehen. Nachdem wir in unserem Texas-Trip bisher nur Seen gepaddelt waren, wollte Carsten unbedingt wieder einmal auf einen Fluss. Strömung sollte er haben und es sollte eine One-Way-Tour sein. Nachdem wir nach langem Suchen endlich eine Company ausfindig gemacht hatten, die einen Shuttle-Service anbietet, machten wir uns also auf den Weg.
Dort angekommen fanden wir die Firma problemlos, aber sie erklärten uns, dass es aufgrund der Fluten der letzten Tage noch kein Shuttle gebe. Die Ausstiegsstelle liegt nämlich in einem Park und der sei wohl noch gesperrt. Wir könnten jedoch im Fishermen’s Park einsteigen und statt einer One-Way-Tour doch in beide Richtungen paddeln. Wir fuhren zur besagten Stelle, mussten allerdings feststellen, dass das Wasser noch extrem brackig ist und wir auch nicht mit Sicherheit sagen können, ob es bei der Strömung wirklich Spaß macht, flussaufwärts zu paddeln.
„Okay, dann heute kein SUP. Wir fahren in den Wasserpark Schlitterbahn.“, einigten wir uns.
Auf dem Weg nach New Braunfels fuhren wir an San Marcos vorbei und sahen Schilder, die auf einen Recreation Park am San Marcos River hindeuteten. Irgendwas hatte ich da vor unserer Abreise mal gelesen, aber ich wusste nicht mehr genau, ob das etwas sein könnte. Spontan änderten wir unsere Pläne und fuhren los, um uns den Park anzuschauen.
Der Fluss ist einfach grandios! Er hat kristallklares Wasser und eine leichte Strömung. Man kann sich Tubes (große Schwimmreifen) ausleihen und treibt mit diesen den Fluss herunter, leiht sich ein Kanu oder SUP, geht schnorcheln oder einfach nur schwimmen. Der Parkplatz ist übrigens direkt an der Tube-Station und kostenlos.
Wir entschieden uns, die Boards auszupacken und das Flussstück zu paddeln. Zwar wussten wir, dass es keine allzu lange Tour werden würde, aber wir könnten danach noch schnorcheln oder den Weg ein zweites Mal paddeln.
Auf dem Wasser kam ich nicht mehr aus dem Staunen. Es gibt riesige Vallisnerien und viele kleine Fische. Das Wasser ist an den meisten Stellen wirklich so klar, dass wir bis auf den Boden sehen konnten.
Kurz vor Ende des paddelbaren Abschnitts rief mir ein Pärchen entgegen: „Are you gonna take this waterfall?“. Ein Wasserfall mit dem SUP? Das konnte ich mir nicht vorstellen und antwortete also „Em, I don’t think so.“ Anschauen wollten wir es uns natürlich trotzdem.
Tatsächlich handelt es sich um einen Wasserfall mit einer Art Rutsche in der Mitte. Carsten hielt es nicht länger am Ufer: „Ich probiere das jetzt!“.
Nachdem Carsten seine Tour überlebt hatte, nahm ich all meinen Mut zusammen und stürzte mich hinterher. Natürlich nicht ohne vorher die Mittelfinne rauszunehmen (es paddelt sich übrigens ziemlich schlecht ohne Finne). Oh mein Gott! Es war toll, aber einmal hat mir dann doch gereicht. Mich hatte es ziemlich unter Wasser gewirbelt und mein Board wollte schon den nächsten Wasserfall nehmen, bevor ich wieder an der Wasseroberfläche war. Falls ihr das nachmachen möchtet: Lasst die Leash nicht am Fuß! Wir haben sie am Gürtel bzw. Rucksack befestigt und das war hervorragend.
Carsten rutschte dann noch dreimal und wäre sicherlich noch länger geblieben, wenn ich nicht so über die auf meinen Kopf brennende Sonne gejammert hätte. Ich hatte nämlich leider meine geliebte Mütze im Weißwasser verloren. Also machten wir uns auf den Rückweg und gingen im Anschluss noch ein bisschen schwimmen. Wir hatten also einen Wasserpark in San Marcos gefunden, als wir auf dem Weg zum Wasserpark in New Braunfels waren. Der hier war bestimmt schöner, da er viel natürlicher war, und wir haben keinen Cent dafür bezahlt.
Kategorie: Tour
Dauer: 01:30 h
Länge: 2,9 km
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